Mütter, Töchter und Großmütter, mit und ohne Migrationshintergrund, treffen sich seit 17 Jahren regelmäßig unter der Leitung von Frau Davorka Schleiff, Tanzpädagogin, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin der IfiL Netzwerk gGmbH.
Die Mütter, Töchter und Großmütter zwischen 8 Jahre und 84 Jahre alt, mit und ohne Migrationshintergrund haben sich aus 15 europäischen und außereuropäischen Ländern dieser Welt kommend – oder auch in Deutschland geboren – hier zusammengefunden. Sie treffen sich seit 2003 und haben inzwischen ein Netzwerk gebildet, in dem alle sich wohlfühlen, Gemeinsamkeiten suchen und pflegen und ihre Verschiedenheiten akzeptieren oder sich gegenseitig erklären. Darüber hinaus stellen sie sich einem geschützten moderierten Rahmen Konflikten und setzen uns konstruktiv damit auseinander, wenn nötig.
Die Frauen und Mädchen kochen, malen, schreiben und lesen zusammen, nehmen an Kunst- und Kultur-Angeboten statt, gehen spazieren oder picknicken, widmen sich politischen und gesamtgesellschaftlichen Themen und noch Einiges mehr.
Sie setzen sich mit unterschiedlichen Aspekten ihrer Rolle als Frau, Partnerin und Mutter und mit frauenpolitischen Themen auseinander. Gemeinsam wird Isolation überwunden, ein positives Gefühl in der Gemeinschaft entwickelt und Problemlösungsstrategien für das Zusammenleben diskutiert und umgesetzt.
Zwei Praxis-Beispiele:
In Schreibprojekten (2008 – 2012) haben die Teilnehmerinnen unter anderem gelernt, bewusster ihre Gedanken und Gefühle zu verbalisieren und ihre sprachliche Ausdrucksmöglichkeit verbessert. Sie haben sich dabei einige wichtige Geschenke gemacht: Am Anfang stand das Zuhören und Erzählen, dann das Verstehen und verstanden werden und am Ende das Aufschreiben und Erinnern. Als Ergebnis dieser Arbeit wurde 2009 ein Buch gedruckt: „Mama Mia und ein bisschen Amore – multikulturelle Lebens- und Liebesgeschichten und Erinnerungen an die Mütter aus aller Welt“, (Ansichtsexemplare können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden). Die Gruppe hat darüber hinaus im Rahmen der „Interkulturellen Woche Köln“ ihre autobiografischen Geschichten öffentlich vorgelesen.
2019 wurde die Idee für ein interkulturelles „Lieblings-Rezepte-Buch“ mit dazu passenden autobiographischen Kurzgeschichten und eigenen Zeichnungen realisiert und auch dieses Werk konnte gedruckt werden (und kann ebenfalls im IfiL Büro eingesehen werden):
Die Frauengruppenteilnehmerinnen verbindet die Liebe zum Backen und Kochen und die Begeisterung, neue Rezepte kennenzulernen oder alte neu zu kreieren und den Geschichten zu lauschen, die sie begleiten. Also haben die Frauen gemeinsam Kochlöffel und Pinsel geschwungen, ihre Lieblingsrezepte aufgeschrieben und nachgekocht. Im Anschluss dazu haben sie unter der Anleitung der Kunsttherapeutin und Künstlerin Sisko Zielbauer ihre Gefühle und Gedanken künstlerisch zum Ausdruck gebracht: bunt, lecker und persönlich!
In den vergangenen 3 Jahren hat die Interkulturelle Frauengruppe an Demokratiestärkungs-Projekten teilgenommen, finanziert vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Im Augenblick tauscht die Gruppe sich per WhatsAppChat und VideoTelefonie aus und plant, sobald die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden, ein Picknick am Rhein auf den Poller Wiesen oder in der Flora im „Dank Augusta“-Outdoor-Bereich.